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Silvester mit Hund: Was hilft wirklich für mehr EntspannunG?

Aktualisiert: vor 6 Stunden

In wenigen Wochen ist es wieder so weit: Der Jahreswechsel steht bevor. Während sich viele Menschen auf Feuerwerk und Glitzerlichter freuen, bedeutet Silvester für die meisten Hunde (und andere Tiere): Angst und Stress.


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Noch belastender ist es, dass die Knallgeräusche schon Tage vorher beginnen und sich über mehrere Tage erstrecken. Dein Hund zittert, hechelt, will flüchten, sucht Schutz und möchte nicht mehr nach draußen. Sowohl für Hund als auch Mensch kann diese Zeit zu einer echten Herausforderung werden. Zudem kursieren leider viele Mythen, die verhindern, dass Dein Hund wirklich nachhaltig entspannter wird.



Warum sind viele Hunde an Silvester so gestresst?

Viele Trainingsmethoden arbeiten an der Oberfläche. Doch Angst entsteht tief im Nervensystem. Angst ist eine Emotion, kein Verhalten. Es bringt nichts Deinen Hund immer wieder „souverän“ durch beängstigende Situationen zu führen. Aber die gute Nachricht ist: Du kannst die Angst lindern, ohne wissen zu müssen, was genau passiert ist.


Setze an positiven Emotionen an!

Damit Dein Hund Sicherheit spüren kann, braucht es mehr als Ablenkung oder einmalige Übungen. Um Silvester gut zu überstehen, lohnt sich ein Blick in seinen Alltag. Denn Stress entsteht nicht erst, wenn draußen die ersten Böller gezündet werden. Viele Hunde starten schon chronisch angespannt in die Zeit des Jahreswechsels – und dann reicht ein kleiner Knall, um sie aus der Bahn zu werfen.


Diese Alltagssituationen erhöhen den Stresspegel Deines Hundes:

  • Ständiges Warten (z.B. vor dem Napf oder der Haustür)

  • Langes Alleinbleiben

  • Begegnungen mit fremden Hunden oder Menschen

  • Spaziergänge in wildreichen Gebieten

  • Haushaltslärm wie Staubsaugen, Wischen, Renovieren

  • Übervolle Spaziergänge in der Vorweihnachtszeit

  • Gestresste Menschen in der Familie


All das kostet Energie. Je mehr Stress im Körper Deines Hundes gespeichert ist, desto leichter wird Angst ausgelöst. Wenn der Stresspegel schon hoch ist, reicht ein einziger Knall – und das Nervensystem geht in Alarmbereitschaft.


Darum lautet die wichtigste Grundlage für ein entspanntes Silvester: Entspanne den Alltag Deines Hundes – bevor Du versuchst, Silvester selbst entspannter zu gestalten.

 

Mit diesen Strategien kannst Du Deinem Hund wirklich helfen:


Stress reduzieren & Entspannung gezielt aufbauen

Es gibt verschiedene Methoden, um Entspannung bei Deinem Hund zu fördern. Je ruhiger der Körper Deines Hundes ist, desto besser kann er später mit Knallgeräuschen umgehen.


Tipp: Das kannst Du zusätzlich zu den erlernten Entspannungsmethoden tun, um den Stresspegel zu senken:

  • Kauartikel, Schleckmatten o.ä. anbieten

  • Ruhige Suchspiele in der Wohnung anbieten

  • Kontaktliegen bzw. kuscheln, wenn Dein Hund das mag

  • Gassigehen in ruhigen Gegenden, zu hellen Tageszeiten

  • Routinen im Alltag beibehalten

  • Das Hundebett / den Schlafplatz vor Silvester nicht waschen (gewohnter Geruch bedeutet Sicherheit)

 

 Deinen Tagesablauf an Silvester frühzeitig anpassen

Ein häufiger Fehler ist, dass der Tagesablauf an Silvester komplett anders aussieht als sonst. Für viele Hunde bedeutet Struktur Sicherheit, denn vorhersehbare Abläufe beruhigen.

Tipp: Überlege Dir daher jetzt, wie dieser Tag ablaufen soll, und beginne langsam damit, euch beide darauf einzustellen.


So könnte ein entspannter Silvestertag aussehen:

  • Größerer Spaziergang gegen Mittag (hell, ruhig, weit weg vom Trubel)

  • Ab dann nur noch kurze Pipirunden mit anschließender Beschäftigung drinnen (z.B. Kauartikel, Suchen)

  • Gemütliche Stimmung zu Hause: Rollläden runter, ruhige Musik, Rückzugsorte schaffen

  • Fütterungszeiten möglichst beibehalten, ansonsten davor schon langsam anpassen


Tipp: Wenn Du mehrere Hunde hast, orientiere dich am Sensibelsten – alle machen das Gleiche. So vermeidest Du Frust und förderst die Gruppensicherheit.

 

Stressauslöser (bspw. Geräusche) positiv verknüpfen

Weder bestimmte Geräusche noch Dein Hund selbst sollten ignoriert werden!

Wenn Dein Hund Angst hat und Du ihn ignorierst, passiert Folgendes:

❌ er fühlt sich allein

❌ sein Nervensystem fährt noch weiter hoch

❌ das Gefühl von Hilflosigkeit wird größer

❌ die negative Erfahrung prägt sich tiefer ein


Ignorieren ist keine Hilfe – es ist ein Zurücklassen.

Besser ist: Verknüpfe den Stressauslöser mit etwas Positivem, d.h. immer wenn es knallt, gibt es das beste Leckerli für Deinen Hund. Und zwar immer, egal ob Dein Hund erschrickt oder nicht. Dadurch entsteht eine gegenteilige Emotion (Freude oder zumindest Interesse), die Erwartungshaltung wird langfristig verändert und die Angst verliert an Kraft. Bei regelmäßigen Wiederholungen kann so eine völlig neue emotionale Verknüpfung entstehen.


Achtung: Alkohol (bspw. Eierlikör) ist KEINE Option! 

Alkohol kann bei jedem Hund komplett anders wirken und Unwohlsein oder Kontrollverlust auslösen. Dies verstärkt die Angst.

 

Zum Abschluss: Du bist die wichtigste Sicherheitsquelle für Deinen Hund und Dein Hund braucht Dich! Ignoriere Deinen Hund nicht, sondern nimm das Verhalten Deines Hundes ernst und gib ihm Struktur, Sicherheit, Deine Nähe und ein gezieltes Training!

 

Warum Du ein richtig aufgebautes Silvestertraining brauchst:

Alle oben genannten Tipps helfen Deinem Hund – aber sie ersetzen kein gezieltes Training!

Gezieltes Training ist wichtig, damit Silvester nicht jedes Jahr „überstanden“ werden muss, sondern Schritt für Schritt entspannter wird. Denn Angst verschwindet nicht von allein. Jedes Silvester kann schlimmer werden als das vorherige, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. Deshalb ist Training so wichtig!


Melde Dich gerne bei mir,

💫 um Angst zu erkennen, wirklich zu verstehen & zu verändern.

💫 um Übungen zu erlernen, die Mut & Entspannung fördern.

💫 um zu lernen, wie Dein Hund Anspannung abbauen kann & Du selbst ruhiger wirst.

💫 um eine Geräuschgewöhnung ohne Überforderung zu schaffen.

💫 um sichere Routinen für zu Hause aufzubauen.

 

Wenn Du jetzt beginnst, kannst Du viel verändern! Beginne am besten sofort. Jeder Tag zählt. Selbst kleine Veränderungen können dafür sorgen, dass Dein Hund mit einem größeren inneren Puffer in den Jahreswechsel geht.


Ich wünsche euch ruhige letzte Wochen dieses Jahres, einen sicheren Jahreswechsel – und ein neues Jahr voller Vertrauen, Leichtigkeit und Verbundenheit.

Happy New Year – für Dich und Deinen Hund!

 

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